Schuppenflechte behandeln

Es werden zu viele Hautzellen gebildet, und die Verhornung der Zellen findet schneller statt. Dadurch erhalten die gealterten Hautzellen ein silbrig glänzendes, schuppiges Aussehen. Schuppenflechte ist zwar nicht ansteckend, bedeutet aber für die Betroffenen eine starke Einschränkung des körperlichen und seelischen Wohlbefindens, denn die scharf begrenzten, leicht erhabenen Herde sehen nicht nur unschön aus, sie jucken auch sehr stark.

Symptome der Schuppenflechte

Typisch sind die stark juckenden und sich schuppenden Hautstellen. Sie können punktförmig bis handtellergroß sein. Meist zeigen sie sich an den Knien, den Ellenbogen, am After und an der Kopfhaut. Auch die Nägel sind verändert. Bei fast allen Psoriasispatienten ist die Kopfhaut mit betroffen. Dabei wechseln sich symptomfreie Perioden mit Zeiten starker Beschwerden ab. Psoriasis auf dem Kopf - das bedeutet angespannte, entzündete, stark juckende und teils verkrustete Kopfhaut. Abgefallene Schuppen sind überall auf der Bekleidung und in der Umgebung zu finden. Die roten, entzündeten Hautstellen können sich bis in die Stirn, den Nacken und um die Ohren herum ausbreiten.

Therapie der Schuppenflechte

Da die Ursachen für die Entstehung der Schuppenflechte noch nicht geklärt sind, bleibt neben einer allgemein gesunden Lebensweise nur eine weitgehend symptomatische Therapie. Ziel ist die Linderung von Juckreiz und Entzündungen. Eine geeignete Hautpflege soll eine Normalisierung der fehlerhaften Hauterneuerung oder eine Unterdrückung der überschießenden Vermehrung der Oberhautzellen bewirken. Für die Therapie stehen Salben, Cremes, Duschbäder, Shampoos, Tabletten sowie Licht- und Hydrotherapie zur Verfügung. Gemeinsam mit dem behandelnden Arzt werden die für den jeweiligen Patienten geeigneten Therapieverfahren festgelegt. Zu Beginn der Behandlung ist ein sorgfältiges Entschuppen der betroffenen Stellen notwendig, um die optimale Wirksamkeit der Medikamente zu gewährleisten. Eine einfache Salbe oder Creme mit Vaseline oder Öl ist dafür ausreichend. In schwereren Fällen wird eine Salbe mit Salicylsäure oder Harnstoff verwendet.

Inhaltsstoffe von Salben gegen Schuppenflechte

Teer

Präparate mit Steinkohlenteer bremsen die beschleunigte Hauterneuerung und Verhornung, hemmen die Entzündung und lindern den Juckreiz. Unerwünschte Nebenwirkungen, Farbe, Geruch und der Verdacht auf eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, haben zu Anwendungseinschränkungen teerhaltiger Salben geführt. Rote und nässende Stellen dürfen nicht damit behandelt werden. Schwangere, Stillende und Säuglinge dürfen sie ebenfalls nicht verwenden.

Dithranol

Bei diesem Wirkstoff handelt es sich um ein synthetisches Teerpräparat. Er hemmt die vermehrte Zellteilung und beeinflusst die immunologischen Ursachen der Entzündung. Durch die Kombination mit Harnstoff oder Salicylsäure in der Salbe wird die Wirksamkeit des Dithranol erhöht. Nebenwirkungen sind selten und beschränken sich meist auf Hautrötungen und -brennen. Das Präparat darf nicht in die Augen oder auf die Schleimhäute gelangen. Während Schwangerschaft und Stillzeit sollte vor der Anwendung mit dem Arzt Rücksprache gehalten werden.

Kortison

Eine Salbe mit Kortison unterdrückt bei der Schuppenflechte schnell Juckreiz und Entzündungen. Eine längerfristige Anwendung muss jedoch vermieden werden, da die Haut durch die Kortisonsalbe dünner und verletzlicher wird. Während Infektionen, Schwangerschaft und Stillzeit sowie auf der Haut von Kindern, des Gesichtes, des Halses und des Genitalbereiches dürfen kortisonhaltige Salben bei Schuppenflechte nicht angewendet werden.

Vitamin-D-Abkömmlinge

Eine Salbe mit diesen Inhaltsstoffen macht sich die Wirkung des Vitamin D3 zunutze, das Wachstum und die Reifung der Oberhautzellen zu normalisieren. Studien belegen, dass die Wirkung von Vitamin-D-haltigen Salben und mittelstarken Kortisonsalben vergleichbar ist. Gelegentlich auftretende Hautreizungen verschwinden nach kurzer Zeit. Die gleichzeitige Anwendung von Salicylsäure sollte vermieden werden.

Vitamin-A-Abkömmlinge

Bei leichter bis mittelschwerer Schuppenflechte zeigen Vitamin-A-haltige Salben erstaunliche Erfolge bei dicken Schuppenherden, wie sie sonst nur bei Verwendung hoch konzentrierter Kortisonsalben zu beobachten sind. Nebenwirkungen treten selten auf. Während Schwangerschaft und Stillzeit dürfen diese Präparate nicht verwendet werden. Die Behandlung darf sich auf höchstens ein Zehntel der gesamten Hautoberfläche erstrecken.

Mahonia aquifolium

Die homöopathische Salbe beeinflusst Zellteilung und Entzündungsgeschehen positiv. Zwei bis drei mal täglich aufgetragen, eignet sie sich für die Langzeitbehandlung. Das Hautbild bessert sich langsamer als bei chemischen Salben. Dafür treten keine unangenehmen Nebenwirkungen auf.

Calcineurin-Inhibitoren

Die Wirkstoffe Pimecrolismus und Tacrolismus werden seit längerer Zeit bei Neurodermitis eingesetzt. Sie wirken ebenfalls bei Schuppenflechte als Immunmodulatoren und bewirken ähnliche Verbesserungen wie Kortisonpräparate. Sie können an sensiblen Stellen des Körpers verwendet werden, bei denen eine Behandlung mit Kortison ausgeschlossen ist (Gesicht, Hautfalten, Genitalbereich).

Shampoo gegen Schuppenflechte

Bei Psoriasis kommt der gründlichen Pflege der empfindlichen Kopfhaut große Bedeutung zu. Ein Shampoo soll hier nicht nur sanft reinigen, sondern auch helfen, die Schuppen abzulösen, sie auszuwaschen und eine erneute Schuppenbildung möglichst zu unterdrücken. Bei schweren Erkrankungen kann der Arzt ein kortison- oder teerhaltiges Shampoo verordnen. Aufgrund möglicher Nebenwirkungen sollten solche Shampoos bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sowie bei Schwangeren und Stillenden nicht eingesetzt werden. Ketoconazolhaltige Shampoos kommen zur Anwendung, wenn ein Hautpilz mit an der Schuppenflechte der Kopfhaut beteiligt ist.

Bitte zusätzlich beachten:

Die ausgewählten Shampoos gegen Schuppenflechte sollten möglichst frei sein von Konservierungsmitteln, Farbstoffen, Parfüms und Silikon. Bevor sie verwendet werden, wird die Kopfhaut mit einem naturreinen Öl sanft massiert, um die Schuppen zu lösen. Ein mildes Shampoo trägt beim ersten Waschen ebenfalls dazu bei. Danach erst kommt das spezielle Haarwaschmittel gegen Schuppenflechte zum Einsatz. Grundsätzlich darf die von Psoriasis betroffene Kopfhaut nicht gereizt werden. Starkes Rubbeln und Kratzen sind ebenso wie die Verwendung scharfer Kämme und Bürsten zu vermeiden. Zu heißes Fönen, Dauerwelle, Färben der Haare und das ständige Tragen enger, luftundurchlässiger Kopfbedeckungen provozieren die empfindliche Kopfhaut und sollten eingeschränkt oder unterlassen werden.